Zwei Hände umschließen einen roten Apfel.

Demenzbezogene Ernährungsrisiken

Wenn wir einen Apfel berühren, ist uns klar: Das Ding in meiner Hand ist ein Apfel. Menschen mit Demenz erkennen Gegenstände oft nicht so leicht. Sie können irgendwann aus dem Anfassen und Riechen oder auch Schmecken nicht mehr schlussfolgern, mit welchem Gegenstand sie es zu tun haben. Die Erkrankung verändert zudem die Wahrnehmung von Hunger und Durst sowie von eventuellen Magen-Darm-Beschwerden.

Veränderungen der Sinne

Einige Birnen liegen auf einer hölzernen Unterlage.

Durch die Veränderungen im Wahrnehmen, Erkennen und Erinnern steigt das Risiko für eine Ernährungsstörung. Hinzu kommt, dass sich die Geschmackssinne verändern. Welche Probleme vor diesem Hintergrund beim Essen und Trinken entstehen können, zeigen die folgenden Karten.

Bitte klicken Sie auf die Karten, um mehr zu erfahren.

Essen und Trinken vergessen oder verweigern

Störungen in der Wahrnehmung und im Erkennen von Nahrungsmitteln können Ängste auslösen. Diese führen evtl. zur Ablehnung und Verweigerung von Speisen und Getränken.

Appetitlos sein

Aufgrund einer veränderten Wahrnehmung des Geschmacks und der Konsistenz von Speisen kann die Lust am Essen verloren gehen.

Bewegungsdrang spüren

Bewegungsdrang, der sich etwa in Wippen, Schaukeln oder Umhergehen äußert, führt zu einem erhöhten Energiebedarf. Dieser ist möglicherweise nicht durch die tägliche Ernährung gedeckt.

Probleme
im Mund haben

Schmerzen im Mund oder eine schlecht sitzende Zahnprothese führen zum Verweigern von Speisen oder Ausspucken etwa von zu fester oder krümeliger Nahrung.

Speisen und Getränke nicht erkennen

Im Verlauf der Erkrankung werden Speisen und Getränke nicht mehr als solche erkannt. Auch die Wahrnehmung von Hunger und Durst kann verloren gehen.

Beschwerden
nicht äußern können

Übelkeit, Völlegefühl oder Schmerzen können Appetitlosigkeit auslösen. Ggf. können diese Beschwerden aber nicht benannt werden.

In Nahaufnahme sind eine jüngere Frau und ein älterer Mann zu sehen. Beide lächeln.

Marlene J., 42 Jahre, berichtet:

Bei der Pflege meiner Mutter achte ich inzwischen auch auf mich selbst. Wenn ich überfordert bin, nehme ich Hilfsangebote in Anspruch und erlaube mir, auch für mich da zu sein. Hin Mein Vater hatte vor längerer Zeit Zahnschmerzen. Ich fand es verstörend, dass er mir nichts davon sagen konnte, weil er keine Worte dafür hatte. Er rieb sich die Wange und aß kaum noch. Manchmal jammerte er leise. Beim Zahnarzt stellte sich heraus, dass eine Entzündung die Schmerzen verursacht hatte.und wieder falle ich in alte Muster zurück, merke das dann aber auch recht schnell. Ich bin meiner Therapeutin und meiner Selbsthilfegruppe sehr dankbar. Alleine hätte ich das nicht geschafft.

Tipp aus der Redaktion:

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Ich pflege – auch mich