Für das Haarewaschen im Bett ist eine gute Vorbereitung wichtig. Sie wollen Bett und Boden nicht fluten und die pflegebedürftige Person nicht überanstrengen.
- Schützen Sie das Bett mit einer wasserdichten Unterlage. Das kann ein großer Plastikmüllsack oder eine wasserabweisende Unterlage wie etwa eine Wachstuchtischdecke sein.
- Tragen Sie evtl. eine wasserdichte Schürze.
- Stellen Sie warmes Wasser in einem großen Eimer und einen mindestens gleichgroßen leeren Eimer zum Auffangen des Seifenwassers bereit.
- Ein großer Messbecher aus Plastik eignet sich zum Wasserschöpfen.
- Legen Sie alle Utensilien in Bettnähe bereit. Dazu gehören Shampoo, Augenschutz, Kamm oder Bürste und reichlich Handtücher.
Verschiedene Produkte können das übliche Waschbecken ersetzen. Diese erhalten Sie unter anderem im Sanitätsfachhandel.
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Die Kunststoffwanne verfügt über einen Schlauch, durch welchen das Seifenwasser abfließt. Der Nacken liegt in einer Vertiefung. Diese muss in der Regel abgepolstert werden, da der Rand oftmals als hart empfunden wird. Das Waschbecken lässt sich am einfachsten zu zweit handhaben. Eine Person hält Oberköper und Kopf, die zweite Person platziert die Wanne im Bett.
Mit einfachen Mitteln die Haare im Bett waschen
Inge möchte Helga ohne eine spezielle Wanne die Haare waschen. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Utensilien benötigt sie dazu
- einen großen längeren Müllsack aus einem festen Kunststoff
- Gewebeklebeband und eine Schere
- ein Handtuch als variable Nackenrolle
Im Idealfall holt sie sich eine weitere Person dazu, da bei dieser Aufgabe jede zusätzliche Hand hilfreich ist. Optimal ist es, wenn man beim Pflegebett das Kopfteil entfernen und das Kopfende etwas nach unten stellen kann.
Inge weiß, dass Helga auch ohne Kopfkissen flach liegen kann.
Inge rollt ein Handtuch als Nackenrolle auf und fixiert diese mit dem Klebeband auf der Innenseite am oberen Rand des Müllsacks.
Nun schneidet Inge ein Loch in eine untere Ecke des Müllsacks. Das wird der Abfluss für das Seifenwasser.
Inge legt einen Nässeschutz für das Bett unter Helgas Kopf.
Inge schiebt den gepolsterten Müllsackrand unter Helgas Kopf und platziert ihn im Nacken. Die weiteren Ränder des Sacks rollt sie etwas nach innen ein, damit diese einen Auslaufschutz bilden.
Inge breitet den Müllsack aus und stellt den Eimer unter das Abflussloch des Müllsacks. Damit das Wasser nicht den Rand verfehlt, sichert Inge den Müllsack an der Eimerkante mit etwas Klebeband.
Egal, welche Variante Sie wählen – nun kann das Haarewaschen beginnen:
- Schützen Sie Gesicht und Ohren, beispielsweise mit einem trockenen Waschhandschuh.
- Feuchten Sie zunächst das Haar mit Wasser an.
- Schäumen Sie die Haare vorsichtig mit Shampoo ein. Eine Massage für die Kopfhaut kann für Wohlbefinden sorgen.
- Spülen Sie das Haar gründlich mit warmem Wasser aus.
- Achten Sie darauf, dass das Seifenwasser richtig abfließt und der Eimer nicht überläuft.
- Wickeln Sie zum Schluss ein Handtuch um das Haar.
- Entfernen Sie die Haarwaschvorrichtung aus dem Bett.
- Stellen Sie das Kopfteil höher, damit das Liegen wieder etwas bequemer ist.
- Bedecken Sie anschließend das Kopfkissen mit einem trockenen Handtuch und legen Sie es wieder unter den Kopf.
- Bringen Sie nun in Ruhe die Eimer hinaus und legen Sie ggf. die Schürze ab.
- Nun können Sie das Haar kämmen und trocknen.
Das Haarewaschen bietet Ihnen eine Gelegenheit, die Haut am Kopf genauer anzuschauen. Achten Sie auf gerötete Stellen und lassen Sie deren Ursache abklären. Um Druckstellen zu vermeiden, verzichten Sie auf Haarspangen an Stellen, die auf dem Kissen aufliegen.