Die Körperpflege im Bett ist erforderlich, wenn die pflegebedürftige Person zu schwach oder das Aufstehen nicht möglich ist.
Das Vorgehen zur Körperpflege ändert sich nicht, nur weil ein Mensch im Bett versorgt wird. Doch ein paar Besonderheiten sollten beachtet werden:
- Stellen Sie alle Utensilien bereit. Schaffen Sie sich dafür ausreichend Ablageplatz in Bettnähe.
- Bei einem Pflegebett sind die Seitenteile hilfreich: Zum Schutz vor einem Sturz aus dem Bett genauso wie als Haltegriff für die pflegebedürftige Person
- Stellen Sie das Bett auf Hüfthöhe. So schonen Sie Ihren Rücken.
- Klappen Sie auf der Bettseite, wo Sie stehen, das Seitenteil herunter.
- Ihr Gegenüber sollte auf dem Rücken liegen. Stellen Sie das Kopfteil höher. So fallen sowohl das Umschauen und die Orientierung als auch das Bewegen leichter.
- Schützen Sie das Bett vor Nässe, etwa mit einem Handtuch.
- Überlassen Sie die Körperpflege, soweit dies möglich ist, der pflegebedürftigen Person. So aktivieren Sie und fördern zugleich die Beweglichkeit.
- Halten Sie Ihr Gegenüber warm. Bedecken Sie Bereiche, die gerade nicht gewaschen werden, mit einem Badetuch.
- Achten Sie auf Veränderungen der Haut. Gerade an Körperstellen, welche auf der Matratze aufliegen, können sich Druckgeschwüre bilden. Rötungen in diesen Bereichen sind erste Anzeichen dafür, auf die Sie reagieren sollten. Tipps dazu finden Sie auf der Barmer Homepage.
Intimpflege im Bett
Die Intimpflege sollte mindestens einmal täglich erfolgen. Verwenden Sie dazu frisches, seifenfreies, warmes Wasser. Wir haben Ihnen hier einige Tipps zusammengestellt.
Tragen Sie während der Intimpflege Einmalhandschuhe. So können Sie sich selbst vor Infektionen schützen.
Zum Schutz vor Infektionen hat sich die Verwendung von Einmalwaschlappen bewährt. Diese können Sie nach der Nutzung direkt entsorgen. Auch ein separates Handtuch ist sinnvoll.
Zur Vorbeugung von Infektionen und Hautschäden können Sie nach dem Grundsatz „von vorn nach hinten“ vorgehen. Sie beginnen mit den Leisten und waschen anschließend den vorderen Intimbereich. Gesäß und After kommen zuletzt an die Reihe.
Waschen Sie zunächst das äußere Genital. Dabei erfolgen die Waschbewegungen vom Schambein in Richtung After (von vorn nach hinten). Waschen Sie danach den innenliegenden Vulvabereich. Behalten Sie die Waschrichtung unbedingt bei. Sparen Sie den After aus, damit Sie beim Waschen keine Darmbakterien verteilen.
Waschen Sie zunächst den Hodensack und im Anschluss den Penis. Ziehen Sie im letzten Schritt die Vorhaut zurück, um die Eichel zu reinigen. Denken Sie daran, nach der Intimpflege die Vorhaut wieder zurückzuschieben. Gesäß und After werden ganz zum Schluss gewaschen.
In Seitenlage können Sie den oben liegenden Teil des Beckens und das Gesäß waschen. Zum Schluss reinigen Sie den After. Auch hier ist die Waschrichtung von vorn nach hinten, also zum Steißbein hin. Nachdem die Person sich auf die andere Seite gedreht hat, können Sie die zweite Gesäßhälfte waschen.
Die sensible Haut des Intimbereichs sollte vorsichtig abgetrocknet werden, um Hautirritationen vorzubeugen. Achten Sie vor allem darauf, dass die Bereiche zwischen zwei Hautfalten ganz trocken sind.
Wenn eine Intimpflege häufiger erforderlich ist, benötigt die Haut einen besonderen Schutz. Dazu können Sie eine handelsübliche Hautschutzcreme verwenden.
- Achten Sie immer darauf, Ihre Kraft und Ihren Rücken zu schonen. Es kann helfen, wenn Sie sich bei manchen Tätigkeiten auf die Bettkante setzen oder sich mit einem Bein auf das Bett knien. Probieren Sie aus, was für Sie am angenehmsten ist.
Wie Sie ein Bettlaken wechseln können, während jemand im Bett liegt, zeigen wir Ihnen in einem Video.
Langes Liegen kann zu ernsthaften Hautproblemen wie einem Druckgeschwür (Dekubitus) führen. Bei einer Inkontinenz greifen zusätzlich Urin und Stuhl die Haut an. Eine sorgsame Hautpflege allein reicht dann nicht aus, um ein Druckgeschwür zu verhindern. Die beste Vorbeugung solcher Probleme ist Bewegung und Mobilität. Ist dies nicht mehr möglich, sind regelmäßige Veränderungen der Sitz- und Liegepositionen unbedingt notwendig.
Achten Sie bei allen aufliegenden Körperteilen darauf, dass dort die Kleidung glatt und faltenfrei ist, um Druckstellen zu vermeiden.