Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Störung der Sauerstoffversorgung innerhalb des Gehirns. Häufig verursacht ein Gefäßverschluss oder eine Gehirnblutung die Problematik. Dauert die Unterbrechung der Blut- und Sauerstoffversorgung länger, sterben Nervenzellen ab und verschiedene Körperfunktionen sind kurzzeitig oder auch anhaltend gestört.
Jede Minute zählt
Bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Minute. Je früher eine Behandlung beginnt, umso eher kann die Durchblutung im Gehirn wieder verbessert werden. Deshalb ist es wichtig, dass die betroffene Person in den ersten Stunden nach Beginn der Symptome ärztlich behandelt wird.
Einen Schlaganfall erkennen
Die Anzeichen für einen Schlaganfall sind nicht bei allen Menschen gleich. Sie können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und es müssen nicht alle der folgenden Symptome auftreten.
Es können ungewöhnliche, plötzlich einsetzende starke Kopfschmerzen auftreten.
Zugleich kann Übelkeit hinzukommen und auch Erbrechen ist möglich. Manchmal tritt der starke Kopfschmerz zuerst auf und weitere Symptome wie Lähmungserscheinungen kommen zeitverzögert dazu.
Es kann zu Sehstörungen kommen. Häufig ist das Gesichtsfeld zu einer Seite hin eingeschränkt. Dies kann so weit gehen, dass auf dieser Seite nichts mehr wahrgenommen wird.
Auch Doppelbilder können vorkommen, so dass die Person beispielsweise an einem Gegenstand vorbeigreift.
Ein Schlaganfall kann sich auf die sprachlichen Fähigkeiten auswirken. Betroffene haben beispielsweise Probleme, Sätze zu sprechen, verwechseln bzw. erfinden Worte oder können nur noch einzelne Worte sagen. Zudem kann es ihnen schwerfallen, deutlich zu sprechen. Die Sprache klingt verwaschen und lallend.
Es können plötzlich Schwäche, Kribbeln, Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen auf einer Körperseite einsetzen. Oft sind auf dieser Seite das Gesicht und ein Arm betroffen, teilweise auch das Bein. Berührungen nehmen Betroffene vermindert wahr, als wäre die Seite taub oder „eingeschlafen“. Manchmal spüren sie diese auch gar nicht.
Plötzlich einsetzender Schwindel kann auf einen Schlaganfall hinweisen. Betroffene können einen Drehschwindel entwickeln oder sie haben das Gefühl, alles um sie herum schwankt hin und her.
Der Gang der Betroffenen wirkt plötzlich unsicher, schwankend oder ungewöhnlich breitbeinig.
Der FAST-Test hilft
Es gibt einen einfachen Test, den Sie selbst in wenigen Minuten durchführen können. Der FAST-Test hilft Ihnen, einzuschätzen, ob es sich bei den Anzeichen, die Sie beobachten, um einen Schlaganfall handeln könnte.
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Erste Hilfe bei Verdacht auf Schlaganfall
In dieser Situation zählt jede Minute. Informieren Sie schnellstmöglich den Rettungsdienst und schildern Sie die beobachteten Veränderungen. Notieren Sie zudem die Uhrzeit, zu der Sie die Symptome zuerst bemerkt haben.
- Bleiben Sie bei der betroffenen Person und sprechen Sie mit ihr. Vielleicht können Sie ein wenig beruhigend einwirken.
- Sofern die betroffene Person bei Bewusstsein ist, sollte sie bequem mit erhöhtem Oberkörper sitzen oder liegen.
- Lockern Sie beengende Kleidung und decken Sie die Person zu, um die Körperwärme zu erhalten.
- Sofern ein Gerät greifbar ist und Sie es bedienen können, kontrollieren Sie den Blutdruck.
- Ein Schlaganfall verursacht häufig Schluckstörungen. Geben Sie daher der Person weder Getränke noch Speisen.
Wie genau ein Schlaganfall entsteht und wie Sie vorbeugen können, erfahren Sie auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums.