Plötzlich ist ein Mensch nicht mehr ansprechbar. Auch wenn es jetzt schwerfällt: Bleiben Sie ruhig! Die wichtigste Frage lautet nun: Atmet die Person?
Bringen Sie die bewusstlose Person in die Seitenlage. Zum Erhalt der Körperwärme decken Sie die Person mit einer Decke zu. Rufen Sie den Rettungsdienst und prüfen Sie in regelmäßigen Abständen die Atmung und die Ansprechbarkeit. Lassen Sie die bewusstlose Person nicht allein!
Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst und rufen Sie, wenn möglich, eine weitere Person zur Unterstützung herbei. Beginnen Sie zügig mit einer Herzdruckmassage. Setzen Sie die Maßnahme fort, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Seitenlage kurz erklärt
Eine Seitenlage sorgt dafür, dass eine bewusstlose, selbstständig atmende Person freie Atemwege behält. So wird das Einatmen von Speichel, Erbrochenem oder Blut verhindert.
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Eine Herzdruckmassage kann Leben retten!
Bei einem Herz-Kreislaufstillstand fließt kein Blut mehr im Körper. Die Sauerstoffversorgung ist komplett unterbrochen. Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung kann die Sauerstoffversorgung notdürftig aufrechterhalten. Zentral ist dafür eine Herzdruckmassage.
Scheuen Sie sich nicht, diese zu beginnen. Sollte der betroffene Mensch sich beispielsweise gegen diese Maßnahme wehren, wissen Sie sofort, dass Sie damit aufhören können.
Wie Sie eine Herzdruckmassage durchführen, erklärt die Deutsche Herzstiftung.
Gerade an Sportstätten, öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Nahverkehr gibt es Standorte für einen AED (automatisierter externer Defibrillator). Dieses Gerät kann Herzrhythmusstörungen erkennen und das Herz durch gezielte Stromstöße stimulieren. Es leitet Sie über Sprach- und Bildschirmanweisungen Schritt für Schritt an.
Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) hat eine schrittweise Anleitung zur Wiederbelebung durch Laien zusammengestellt.
- In einem Notfall mit Atemstillstand ist Ihre tatkräftige Unterstützung überlebenswichtig. Sie können nichts falsch machen – außer nicht zu helfen.
Informationen für den Rettungsdienst
Beantworten Sie in Ihrem Anruf die 5 W-Fragen, damit die Leitstelle schnellstmöglich auf Ihren Notruf reagieren kann. Legen Sie nach dem Anruf nicht auf! Die Person in der Leitstelle kann Sie durch die nächsten Schritte bei der Notfallversorgung leiten.
Klicken Sie auf die Punkte, um mehr zu erfahren.
Wo ist der Notfall passiert?
Was ist geschehen?
Wie viele Personen sind betroffen?
Welche Verletzungen liegen vor?
Warten auf Rückfragen zum Geschehen
Wie die Feuerwehr bei einem Notruf vorgeht, berichtet Herr Hauptvogel aus der Leitstelle der Feuerwehr Bochum.
Nils Hauptvogel arbeitet in der Leitstelle der Feuerwehr Bochum. Er koordiniert dort unter anderem Einsätze des Rettungsdienstes.
Nils Hauptvogel erzählt im Video:
Mein Name ist Nils Hauptvogel. Ich bin 38 Jahre, wohne hier in Bochum und arbeite auch hier in Bochum in der Leitstelle der Feuerwehr Bochum. Wir sind der erste Ansprechpartner für den Notrufenden. Wir nehmen die Notrufe an, nehmen alle Daten auf und sorgen dafür, dass schnellstmöglich Hilfe zum Einsatzort kommt.
Wann sollte man 112 wählen?
Grundsätzlich kann man immer den Notruf wählen, wenn man selbst in einer hilflosen Situation ist. Das bedeutet im Grunde, sobald eine lebensbedrohliche Situation natürlich entsteht wie ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall. Ich bin irgendwo große Höhen runtergefallen, aber auch bei starken Schmerzen. Ich habe mir was gebrochen. Ich muss wegen des Bruches ins Krankenhaus. Verkehrsunfälle, also alle Notlagen, sind absolut sinnvoll, da einen Krankenwagen oder den Notruf zu wählen. Wenn man für einen Notfall bei der 112 anruft, ist sowohl das Gespräch als auch der Transport ins Krankenhaus immer kostenlos. Sollte es kein akuter Notfall sein, weisen wir beim Notruf darauf hin, dass ein Transport ins Krankenhaus nicht zwingend erforderlich ist. Und auch vor Ort, wenn der Rettungswagen dann vor Ort ist, kann man sich immer dafür entscheiden, doch nicht ins Krankenhaus zu fahren.
Natürlich muss nicht jeder, der sich schlecht fühlt, auch ins Krankenhaus. Zum einen versuchen wir beim Notruf schon mal zu erfragen: "Ist das jetzt wirklich notwendig? Müssen Sie ins Krankenhaus? Brauchen Sie einfach nur ärztliche Hilfe?" Dann wählt man den ärztlichen Notdienst. Die 11 6 11 7. Sollte man ins Krankenhaus müssen, kommt der Rettungswagen raus, bringt jemanden auch ins Krankenhaus. Und ob der Transport am Ende wirklich durchgeführt wird und in welches Krankenhaus es geht, das ist der Patientenwunsch.
Wie läuft so ein Gespräch dann ab?
Am Anfang melden wir uns immer mit: Notruf, Feuerwehr und Rettungsdienst Bochum. Wo genau ist der Notfall? Dann erfragen wir uns alle Informationen, die wir im Grunde brauchen. Nämlich zum einen: Wo ist der Notfall? Wer ruft an? Wie kann ich zurückrufen? Und was ist passiert, damit wir genau wissen, was wir wohin schicken müssen.
Die zweite Information, die wir brauchen, ist, wer anruft. Wer bin ich als Anrufer und wie ist meine Rückrufnummer? Damit wir im Zweifelsfall zurückrufen können, falls wir noch Fragen haben. Falls wir noch Informationen für den Anrufenden haben, damit wir da die Verbindung halten können. Als nächstes wichtig ist: Was ist passiert? Habe ich mich verletzt? Ist es ein Unfall gewesen? Im privaten Bereich, gab es einen Verkehrsunfall auf der Straße, brennt irgendwo etwas? Damit wir wissen, brauchen wir einen Rettungswagen, einen Notarzt? Brauchen wir vielleicht sogar jemanden zum Löschen vor Ort? Sobald wir wissen, wo ihr Einsatz ist und was passiert ist, sind wir auch schon in der Lage, Einsatzkräfte loszuschicken. Auch wenn das Notrufgespräch dann noch weitergeht, sind die Kräfte trotzdem schon unterwegs. Und alle Informationen, die wir dann noch bekommen, geben wir dann später per Funk an die Einsatzwagen vor Ort weiter bzw. die Einsatzwagen auf der Anfahrt.
Wir merken in unserem Notrufgespräch relativ schnell, wie aufgeregt ist der Anrufer? Braucht der mehr Beistand als das normale Notrufgespräch? Und wenn es notwendig ist, dass wir länger in der Leitung bleiben, um den Anrufer zu beruhigen oder um den Anrufer noch anzuleiten, dann bleiben wir auch, solange es erforderlich ist, auch wirklich in der Leitung.
Was mache ich, bis der Rettungswagen kommt?
Als Anrufer selber kann man dann den Patienten immer unterstützen, indem man schon mal einfach da ist, dass er weiß, es wird sich gekümmert, es wird geholfen. Bewusstlose Personen müssen in die stabile Seitenlage gelegt werden und auch leblose Personen müssen schnellstmöglich reanimiert werden. Und wir im Notruf leiten dann auch an. Damit diese Herz-Lungen-Wiederbelebung auch schnellstmöglich und bestmöglich durchgeführt werden kann. Gerade die Herz-Lungen-Wiederbelebung macht vielen Leuten Angst. Besonders wenn man dann alleine ist und jetzt der Einzige vor Ort ist, der helfen kann. Aber im Prinzip kann man dabei nichts falsch machen, weil alles, was man schonmal an Hilfe bringt, das hilft auch erstmal. Bei allen Problemen, bei allen Schwierigkeiten helfen wir dann vom Notruf und leiten den Anrufer durch die Situation durch. Dann kann auch nichts schiefgehen.
Kann ich mich vorbereiten?
Für Transporte ins Krankenhaus ist es auf jeden Fall sinnvoll, eine fertig gepackte Tasche zu Hause zu haben. Die wichtigsten Sachen wären dann ein bisschen Wechselwäsche für zwei, drei Tage mit Zahnbürste, was zum Waschen, Waschlappen, Seife. Die Krankenkassenkarte muss schnell griffbereit sein und auch der Medikamentenplan sollte direkt dabei liegen. Besonders sinnvoll sind diese Notfalldosen. Seit einigen Jahren auf dem Markt. Darin werden wichtige Informationen gesammelt. Wer bin ich? Auch mit Foto, falls man bewusstlos ist und mehrere Personen in einem Haushalt leben, kann man mit dieser Dose immer jeden identifizieren. Was haben die Personen für Allergien? Welche Medikamente werden benötigt? Was gibt es für Vorerkrankungen? Habe ich was am Herzen? Das wird alles hier drin zusammengefasst. Zentral in der Wohnung in den Kühlschrank gestellt. Es gibt einen Aufkleber, der wird an die Tür geklebt, damit dann der Rettungswagen sofort weiß, hier gibt es so eine Dose, da kann ich reingucken und da stehen alle wichtigen Informationen drin. Die Dosen sind käuflich zu bekommen, entweder in der Apotheke oder bei der Feuerwehr direkt.
Stellen Sie das Telefon auf die Lautsprechfunktion und legen Sie es neben sich ab. So können Sie mit dem Rettungsdienst sprechen und zugleich die verletzte Person betreuen.
Tipp aus der Redaktion:
Kennen Sie schon das Barmer Kompaktseminar?
„Ich pflege – auch mich“