Entgleisung des Blutzuckers
Bei Diabetes mellitus kann der Blutzuckerspiegel zu hoch oder zu niedrig sein. In beiden Fällen besteht eine Gefährdung für die Gesundheit. 
Ein Mangel an Insulin kann zu einem hohen Blutzuckerspiegel führen. Bleibt dieser über einen längeren Zeitraum sehr hoch, kann dies zu einem diabetischen Koma führen.
Weitaus häufiger und gefährlicher ist eine Unterzuckerung. Wenn eine Person beispielsweise mehr Insulin spritzt als nötig, sinkt der Blutzucker zu stark ab. Dadurch kann es zu Bewusstlosigkeit oder auch Krämpfen kommen. Im schlimmsten Fall verstirbt die Person.
Überzuckerung
															Ein an Diabetes erkrankter Mensch kennt die ersten Zeichen für eine Überzuckerung. Betroffene verspüren einen vermehrten Harndrang und übermäßigen Durst. Wer diese Anzeichen wahrnimmt, sollte den Blutzucker kontrollieren, eventuell den Azetongehalt in einer Urinprobe überprüfen und mit Insulin und viel Wasser gegensteuern.
Hinzu kommen weitere Warnsignale für eine Überzuckerung.
Ein anhaltend hoher Blutzucker (deutlich über 250 mg/dl bzw. 13,9 mmol/l) lässt sich auch durch eine Insulingabe nicht nachhaltig senken.
Durch die Stoffwechselentgleisung kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. Dadurch wird ein beginnendes diabetisches Koma in manchen Fällen fälschlicherweise für einen Darminfekt gehalten.
Durch die Überzuckerung übersäuert der Stoffwechsel. Der Organismus versucht das Problem über eine Anpassung der Atmung zu lösen. Betroffene atmen deshalb deutlich tiefer und schwerer.
Die Atemluft riecht nach Azeton, vergleichbar mit dem Geruch von Nagellackentferner. Diesen Geruch nehmen die Betroffenen selbst nicht wahr.
Der hohe Blutzucker führt zu Müdigkeit. Hält die Überzuckerung länger an, verliert die betroffene Person allmählich das Bewusstsein und wird komatös.
Die Person ist nicht mehr ansprechbar
Kritisch wird es, wenn die betroffene Person das Bewusstsein verliert.
Unterzuckerung
															Menschen mit Diabetes lernen, die Anzeichen für eine drohende Unterzuckerung wahrzunehmen. Sie wissen, dass sie vor allem bei körperlichen Anstrengungen damit rechnen müssen und spüren, wenn der Blutzucker stark sinkt. Dann helfen sie sich mit Traubenzucker oder einem zuckerhaltigen Getränk und kontrollieren den Blutzuckerwert regelmäßig. Aber manchmal reicht das nicht aus.
Von einer Unterzuckerung spricht man bei einem Blutzuckerwert unter 65 mg/dl bzw. 3,6 mmol/l. Die Symptome können sehr plötzlich auftreten. Ohne rasche Hilfe kann sich der Gesundheitszustand schnell verschlechtern – bis hin zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
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Erste Hilfe bei Unterzuckerung
Bei ersten Anzeichen einer Unterzuckerung geben Sie der Person reichlich Traubenzucker (z. B. vier kleine Täfelchen) oder ein zuckerhaltiges Getränk (mindestens 200 ml Saft oder Limonade). Geschieht dies rechtzeitig, klingen die Beschwerden rasch ab. Stabilisieren Sie den Blutzuckerwert mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit, z. B. einem Butterbrot. Kontrollieren Sie danach regelmäßig die Werte.
Ist die betroffene Person bereits bewusstlos, alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst. Geben Sie einer bewusstlosen Person keinerlei Nahrungsmittel oder Flüssigkeit. Sie könnte daran ersticken.
- Schokolade oder Kakao sind als Soforthilfe nicht gut geeignet, da das darin enthaltene Fett die schnelle Aufnahme des Zuckers blockiert.
 
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