In der Selbsterfahrung können Sie bewusst wahrnehmen, was Bewegung in Ihrem Körper bewirkt und verändert. Vielleicht spüren Sie dadurch eigene Grenzen der Bewegung und schärfen so das Bewusstsein für die Bewegungseinschränkungen Anderer.
„Ich spüre mich“
Für diese Selbsterfahrung benötigen Sie einen Stuhl und ein wenig Zeit.
						Setzen Sie sich auf die Vorderkante eines Stuhls und stellen Sie die Füße auf den Boden. Fragen Sie sich nun, woran Sie merken, dass Sie sitzen. Bewegen Sie Ihren Oberkörper leicht vor und zurück. Schließen Sie für einen Moment die Augen und nehmen Sie wahr, was Sie in sich spüren.
Was spüren Sie, wenn Sie beispielsweise auf Ihre Füße achten? Ändert sich der Druck? Was nehmen Sie wahr, wenn Sie sich mehr auf die Spannung der Muskeln konzentrieren? Welche Bereiche werden aktiviert? Was verändert sich durch diese kleine Bewegung?
Vielleicht merken Sie, wie sich Ihre innere Wahrnehmung mit geschlossenen Augen intensiviert. Sie können spüren, wie sich Ihr Gewicht verlagert, Muskeln anspannen oder entspannen. Lassen Sie sich Zeit, um die kleinen Veränderungen zu entdecken und Ihre innere Wahrnehmung zu schärfen.
Das Ziel der ersten Selbsterfahrung war, Bewegung bewusst wahrzunehmen. Nun geht es darum, Abläufe einer Bewegung zu spüren und bewusst damit zu spielen.
„Ich spüre mich anders“
Wenn Sie auf die eigene Bewegung achten, merken Sie, dass Sie Bewegungen schnell oder langsam ausführen können. Sie können dazu viel oder wenig Raum benötigen und sich mehr oder weniger anstrengen. Das klingt theoretisch? Dann ist wieder Zeit für eine Selbsterfahrung. Sie benötigen wieder einen Stuhl und einen Moment Zeit.
						Setzen Sie sich wieder auf die Vorderkante des Stuhls und stellen Sie die Füße auf den Boden. Fragen Sie sich nun, wie Sie sich im Alltag bewegen, um vom Sitzen in den aufrechten Stand zu kommen. Probieren Sie es mehrfach aus. Verändern Sie zunächst die Zeit für die Bewegung, indem Sie langsamer oder zügiger aufstehen. Was spüren Sie, wenn Sie sich Zeit lassen? Was geschieht, wenn Sie sich schnell bewegen? Wie verändert sich die eigene Anstrengung?
Vielleicht merken Sie, wie sich Ihre Anstrengung verändert, wenn Sie beispielsweise die Zeit für die Bewegung verändern. Vielleicht merken Sie auch, dass Sie Bewegungen besser kontrollieren, wenn Sie sich Zeit lassen.
															Menschen mit Bewegungseinschränkungen suchen alltagstaugliche Lösungen. So können sie die eigene Bewegung kontrollieren und die persönliche Anstrengung beeinflussen, indem sie sich beispielsweise schneller oder langsamer bewegen.
Dabei können sich aber auch Bewegungsmuster einschleichen, die dem Körper langfristig nicht gut tun.
- Wenn Sie eine starke Anstrengung bei der von Ihnen unterstützten Person bemerken, ist das ein wichtiger Hinweis. Vielleicht ist es notwendig, eine neue Bewegungsidee zu entwickeln und zu erproben.
 
Tipp aus der Redaktion:
															Kennen Sie schon das Barmer Kompaktseminar? 
„Ich pflege – auch mich“