Neben der ärztlichen Abklärung und Behandlung einer Inkontinenz gibt es noch weitere Optionen, um Verbesserungen zu erreichen und einen normalen Alltag leben zu können.
Führen Sie ein Tagebuch für Toilettengänge
Die Aufzeichnungen dienen als Analysehilfe und zur Vorbereitung auf eine regelmäßige Begleitung bei Toilettengängen. Wenn Sie mehrere Tage beobachten, werden Sie herausfinden, wann, wie oft und unter welchen Umständen es zu einem „Malheur“ kommt. Anhand dieser Ergebnisse können Sie Zeitpunkte für Toilettengänge einplanen.
Wie dies aussehen kann, zeigen wir Ihnen hier.
Die Vorlage können Sie sich hier herunterladen.
- Das Tagebuch kann auch für die ärztliche Behandlung hilfreich sein. Nehmen Sie es zum nächsten Termin einfach mit.
Unterstützen Sie regelmäßige Toilettengänge
Oftmals lassen sich „kleine Malheure“ durch den regelmäßigen Gang zur Toilette vermeiden. Mit den Ergebnissen Ihrer Aufzeichnungen können Sie Toilettengänge gemeinsam planen.
Hier noch einige Tipps:
- Erinnern Sie bei Bedarf an den Toilettengang.
- Begleiten Sie den Weg zur Toilette, wenn die Mobilität und Gangsicherheit eingeschränkt sind.
- Unterstützen Sie das Aus- und Ankleiden zum Toilettengang, wenn dies selbstständig nicht mehr möglich ist.
- Die Stuhlausscheidung folgt meist einem gleichbleibenden Rhythmus. Halten Sie diese Zeiten möglichst ein.
- Fördern Sie so oft wie möglich die Eigeninitiative und Aktivität. Das entlastet Sie und stärkt zugleich das Selbstbewusstsein und die Bewegungsfähigkeiten des Anderen.
Sorgen Sie für die passenden Inkontinenzmaterialien
Nehmen Sie sich für die Auswahl einer passenden Inkontinenzversorgung etwas Zeit. Die Hersteller der Produkte bieten Probepakete an, die Sie zum Testen anfordern können.
Besondere Hilfsmittel
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- Manchmal ist es sinnvoll, ein Produkt für den Tag und ein anderes Produkt für die Nacht zu verwenden.
Gerhard P. berichtet:
Der Hausarzt meiner Frau hat ein Rezept ausgestellt und sie hat sich beraten lassen. Kurz danach kamen Produkte zum Testen bei uns an und Martha hat alles ausprobiert. Das war richtig gut, denn nun nutzt sie Produkte, mit denen sie fast allein zurechtkommt.
Fordern Sie Beratung ein
Sie sind sich unsicher, ob das Vorgehen zum Toilettentraining oder zur Intimpflege richtig ist? Sie haben Bedenken, wenn es um die Inkontinenzmaterialien geht oder wissen nicht genau, welche Pflegemittel Sie verwenden dürfen?
Diese und weitere Fragen beantworten Ihnen professionelle Pflegekräfte, die sich auf das Thema spezialisiert haben. Auch eine gleichgeschlechtliche Beratung ist möglich.
Nehmen Sie frühzeitig eine häusliche Schulung in Anspruch. Die Gespräche können Ihnen Rückhalt geben und Sicherheit vermitteln.
Auf der Webseite der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft e.V. können Sie eine zertifizierte ärztliche Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden.
Beckenbodentraining hat Potenzial
Martha P. berichtet:
Ich mache jetzt täglich Beckenbodengymnastik. Die Übungen habe ich von meiner Physiotherapeutin. Witzig ist, dass Gerhard irgendwann angefangen hat, mitzumachen. Inzwischen gehören diese Übungen zur täglichen Routine.
- Das Erspüren der Muskulatur des Beckenbodens braucht eine gute Eigenwahrnehmung und spezielle Übungen. Eine gezielte Anleitung durch Physiotherapeuten ist dabei hilfreich. Diese kommen sogar zu Ihnen nach Hause!