Es entlastet, wenn man die Betreuung und Pflege auch einmal abgeben kann. Die entstehende freie Zeit können Sie für sich und Ihre Aktivitäten verplanen.
Wir stellen Ihnen hier einige Angebote vor, die Sie in Anspruch nehmen können.
Der Besuch eines öffentlichen Cafés wird mit der Zeit immer schwieriger. Ein Demenzcafé kann eine Alternative sein, um in einer geschützten Umgebung gemeinsam mit anderen Kaffee und Kuchen zu genießen.
Demenzcafés werden in vielen Städten von Wohlfahrtsverbänden oder regionalen Alzheimer Gesellschaften organisiert. Ab dem Pflegegrad 1 kann die Teilnahme an diesen betreuten Gruppenangeboten, sofern sie anerkannt sind, über den Entlastungsbetrag finanziert werden.
Speziell geschulte Betreuungskräfte kommen nach Hause, um Menschen mit Demenz stundenweise zu betreuen. Welche Aktivitäten in Frage kommen, werden individuell vereinbart. Vorlesen aus der Zeitung ist genauso möglich wie ein Einkaufsbummel. Entsprechende Angebote finden Sie unter www.barmer.de/pflegelotse. Auch Ihre Pflegekasse und der regionale Pflegestützpunkt helfen Ihnen weiter. Die Kosten für anerkannte Angebote können ab Pflegegrad 1 über den Entlastungsbetrag finanziert werden.
Ambulante Pflege- und Betreuungsdienste können Ihnen verschiedene Aufgaben abnehmen. Ganz nach Ihren Wünschen können sie bei der Körperpflege, im Haushalt oder bei der Betreuung unterstützen. Ab Pflegegrad 2 können diese Hilfen über die Pflegesachleistungen abgerechnet werden.
Die Gäste einer Tagespflegeeinrichtung werden von morgens bis nachmittags umfassend versorgt und betreut. Im Rahmen eines strukturierten Tagesablaufs werden unterschiedliche Beschäftigungen und Aktivitäten angeboten. Oftmals wirkt sich der Besuch einer solchen Einrichtung positiv auf das Wohlbefinden aus.
Unser Tipp: Die Tagespflege sollte an mindestens zwei Tagen pro Woche besucht werden. So kann sie fester Bestandteil des Alltags werden. Ab Pflegegrad 2 stellt die Pflegekasse ein monatliches Budget für die Tagespflege zur Verfügung.
Mit dem jährlichen Anspruch auf Verhinderungspflege können Sie flexibel vertraute Personen oder ambulante Dienste einsetzen, die die Pflege und Betreuung für Sie übernehmen. Dies ist sowohl für längere Zeiträume als auch stundenweise möglich. Sowohl ein längerer Urlaub als auch ein Kinobesuch können so ermöglicht werden. Verhinderungspflege erhalten Menschen ab Pflegegrad 2.
Wenn Sie allein verreisen möchten oder die Versorgung zu Hause aus anderen Gründen vorübergehend nicht möglich ist, können Sie eine stationäre Kurzzeitpflegeeinrichtung nutzen.
Die Pflegekasse stellt ab Pflegegrad 2 für die Kurzzeitpflege ein jährliches Budget zur Verfügung.
Helga berichtet im Video:
Helga berichtet im Video:
„Mit der Zeit wurde es ja doch ein bisschen schwieriger. Und dann hat mir die Krankenkasse vorgeschlagen, dass ich eine Demenzbetreuung bekommen kann. Das wurde dann auch durch die Kasse bezahlt. Da hatte ich dann auch schon ein bisschen mehr Freiraum. Mein Mann hat auch mal angepackt. Man kann dann mal eine halbe Stunde in den Garten gehen. Ja, die gibt mir noch ein bisschen Kraft. Und sie lächelt dann auch manchmal oder sie macht die Augen zu. Ja, und dann freut sie sich auch, wenn ich dann mit ihr singe, und bist du frohen Mutes und dann klappt das auch.“
- Binden Sie frühzeitig andere Personen und Angebote in die Betreuung mit ein. Auch wenn es manchmal schwerfällt – es bereichert den Alltag durch neue Eindrücke, entlastet Sie und sichert langfristig die Pflege zu Hause.
Darüber hinaus finden Sie bundesweit Kursangebote mit dem Schwerpunktthema Demenz. Schauen Sie doch einmal, ob bald in Ihrer Nähe ein Kurs stattfindet.