Der Pflegebedarf wird mit Nachlassen der geistigen Fähigkeiten größer. Das selbständige An- oder Auskleiden gelingt nicht immer und so wird vermehrt Unterstützung bei der Körperpflege und Ausscheidung notwendig. Typische Verrichtungen werden vernachlässigt. Im späteren Verlauf entwickelt sich eine Harninkontinenz.
Für die Unterstützung in dieser Situation ist Diplomatie gefragt, denn oftmals finden Menschen mit Demenz es aufdringlich und grenzverletzend, wenn sie Hilfe annehmen sollen. Sie verstehen nicht, dass ihnen Fähigkeiten verloren gegangen sind.
So ist es von der Tagesform abhängig, wie viel Hilfe zugelassen wird. Manchmal reicht das Bereitlegen der notwendigen Utensilien, manchmal ist eine komplette Übernahme der Pflege notwendig.
Je nach Phase und Fähigkeiten reicht es, gemeinsam Kleidung herauszusuchen, die dann selbstständig angezogen wird. Oftmals ist jedoch mehr Unterstützung und Anleitung erforderlich. Dann sind Hosen mit einfachem Gummibund und Oberteile, die sich schnell öffnen und schließen lassen, zu bevorzugen.
Manchmal möchte sich der Mensch gar nicht um- oder anziehen. Geben Sie diesem Wunsch nach und lassen Sie zu, dass etwas nicht an- oder ausgezogen wird.
Die Körperpflege ist eine sehr intime Angelegenheit. Daher ist es oftmals mit Scham verbunden, in diesem Bereich Unterstützung annehmen zu müssen. Gerade in Paarbeziehungen, in denen diese Nähe nicht üblich war, kann das Abgeben der Körperpflege, beispielsweise an einen ambulanten Pflegedienst, hilfreich sein.
Für die häusliche Unterstützung ist ein sicheres Bad mit Haltegriffen, einem Duschhocker und genügend Platz von Vorteil. Es ist zu erwarten, dass manchmal Überredungskunst nötig ist, bis Hilfe zugelassen wird.
Ganz besonders sensibel ist die Übernahme der Intimpflege. Vor allem bei einer Harninkontinenz ist der regelmäßige Wechsel des Inkontinenzmaterials erforderlich. Bleiben Sie diplomatisch, auch wenn es einmal schwierig wird. Oftmals hilft es, die Intimpflege an Pflegeprofis abzugeben.
Begleiten Sie den Gang zur Toilette und erinnern Sie regelmäßig daran. Oftmals ist dies hilfreich und beugt unangenehmen Situationen vor.
Oftmals wird die Nahrungsaufnahme verweigert, weil Speisen oder Getränke nicht mehr erkannt werden. Hinzu kommt, dass die Fähigkeit zum Kauen und Schlucken nachlässt. In diesem Fall ist eine Umstellung der Ernährung notwendig.
Zu diesem Thema stellen wir Ihnen ausführliche Informationen bereit. Schauen Sie doch einmal in das Thema „Essen und Trinken mit Demenz“ hinein.
- Geben Sie Pflegeaufgaben ab. Vor allem, wenn unangenehme Gerüche und die ungewohnten Aufgaben Sie stark belasten, können professionelle Pflegekräfte Sie entlasten.
Auf der Webseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. können Sie eine kostenpflichtige Broschüre zum Thema „Inkontinenz in der häuslichen Pflege Demenzkranker“ bestellen.