Ein Mann und eine Frau sitzen einander zugewandt in einem Linienbus.

Kommunikative Hürden überwinden

Wissen über Kommunikation erleichtert es, die Bedürfnisse und Wünsche des Gegenübers herauszufinden und kommunikative Hürden zu überwinden.

Übrigens: Was die Kommunikation mit an Demenz erkrankten Menschen erleichtern kann, erfahren Sie in unserem Thema „Eintauchen in eine andere Welt“.

Mit ein paar einfachen Tipps vermeiden Sie Missverständnisse und Konflikte in Gesprächen.

Lassen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein. Beachten Sie die Ausdrucksweise, die Körpersprache und die Mimik, um „zwischen den Zeilen zu lesen“. Vielleicht entdecken Sie dann hinter einer Aggression ganz andere Gefühle wie Angst oder Unsicherheit. Fassen Sie zusammen, was Sie verstanden haben, und stellen Sie Rückfragen. Ihr Gegenüber fühlt sich dadurch ernst genommen und akzeptiert.

Sprechen Sie in Ich-Botschaften. Diese geben Ihrem Gegenüber einen Einblick in Ihr Empfinden, ohne vorwurfsvoll zu wirken („Ich fühle mich nicht wohl, wenn hier so viele Sachen liegen.“). Du-Botschaften („Du bist total unordentlich.“) laden hingegen zum Widersprechen ein.

Üben Sie sich darin, wertschätzend ins Gespräch zu kommen. Meist reicht es schon, eine Situation sachlich zu beschreiben. „Hier ist es unordentlich.“ klingt zum Beispiel deutlich vorwurfsvoller als „Ich sehe, dass hier viele Dinge auf dem Tisch liegen.“ Zur wertschätzenden Kommunikation gehört auch, Wünsche zu formulieren anstatt Forderungen zu stellen („Ich wünsche mir, dass wir die Sachen wegräumen.“).

Suchen Sie bei anhaltenden Schwierigkeiten in der Kommunikation ggf. das Gespräch mit einer neutralen Person. Diese kann Sie darin unterstützen, Bedürfnisse offenzulegen und der Streitursache auf den Grund zu gehen.

Ein älteres Paar sitzt gemütlich auf einem Sofa.

Brigitte K., 72 Jahre, berichtet:

Wir mussten beiden lernen, besser miteinander umzugehen. Als mein Mann pflegebedürftig wurde, krachte es immer häufiger zwischen uns. Auf meinen Wunsch hin haben wir uns von einer Psychotherapeutin beraten lassen. Sie hat uns gezeigt, wie wir besser miteinander kommunizieren. Seitdem sind wir glücklicher, weil wir uns akzeptiert und wahrgenommen fühlen. Nach 40 Jahren Ehe fiel es uns aber nicht leicht, neue Umgangsformen zu lernen.

In den Schuhen des anderen gehen

Ein Clown zieht einen bunten Clownschuh aus, um ein einen schwarzen Herrenschuh zu schlüpfen.

Ihr Gegenüber schimpft, ist unfreundlich oder reagiert unverständlich? Manchmal hat ein negatives Verhalten gar nichts mit Ihnen zu tun. Menschen können angesichts ihrer nachlassenden Fähigkeiten verzweifelt und frustriert sein. Anwesende bekommen das schnell zu spüren – einfach nur, weil sie in Reichweite sind.

Vielleicht erwarten Sie manchmal ein Dankeschön und ernten stattdessen Kritik. Versetzen Sie sich in die Situation der Person, die Sie betreuen oder pflegen. Ein solcher Perspektivenwechsel kann verständlich machen, warum Ihr Gegenüber etwa wütend, ängstlich, misstrauisch oder ablehnend reagiert.

Grenzen Sie sich ab, wenn Ihr Gegenüber unzufrieden ist und dies an Ihnen auslässt. Registrieren Sie den Unmut, ohne sich davon vereinnahmen zu lassen. Vielleicht hilft Ihnen das Bild einer Gewitterwolke, die über der anderen Person schwebt, aber nicht über Ihnen.

Portraitaufnahme eines Mannes mittleren Alters

Udo M., 68 Jahre, berichtet:

Meine bettlägerige Frau wünscht sich oft ihr Lieblingsgericht, nur um es später zu verweigern. Das hat mich immer wütend gemacht. Als ich den Tipp bekam, mich in ihre Lage zu versetzen, wurde mir klar: Das Verhalten meiner Frau ist eine der wenigen Möglichkeiten, etwas selbst zu entscheiden. Es geht ihr um Selbstbestimmung. Das hat mir geholfen, die Ablehnung des Essens nicht persönlich zu nehmen. Seitdem können wir entspannter miteinander umgehen.

Pflege und Humor – ein ungleiches Paar?

Auch am Pflegebett ist herzliches Lachen erlaubt! Studien zeigen, dass Humor in der Pflege und Betreuung viele positive Wirkungen hat. Wir zeigen Ihnen, wie förderlich Humor in pflegerischen Situationen sein kann.

Klicken Sie auf die Abbildungen, um mehr zu erfahren.

Humor schafft Nähe

Wer gemeinsam lacht, kommt sich näher. Mit witzigen Äußerungen können wir Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst lustig verpackt zum Ausdruck bringen. Es gibt zum Beispiel Menschen, die über einen ausgeprägten Galgenhumor erkennen lassen, wie es ihnen wirklich geht. Andere vermitteln ihr Empfinden ironisch oder zynisch. Die Kunst besteht darin, die lustigen Kommentare zu entschlüsseln.

Humor entlastet

Ein Witz im richtigen Moment kann eine unangenehme Situation auflösen. Pupst eine Person etwa unbeabsichtigt, entschärfen Sie den peinlichen Moment mit einem scherzhaften Kommentar wie etwa: „Dein Darm möchte wohl auch mitreden!“. Auch im Gesundheitswesen setzen viele Fachkräfte auf die auflockernde Kraft des Humors.

Humor stärkt den Körper

Beim Lachen bewegen wir zahlreiche Muskeln und bringen das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Dabei baut der Körper Stresshormone ab und setzt Glückshormone frei. Lachen fördert also ganz aktiv das Wohlbefinden und kann sogar ansteckend auf andere wirken.