Meist sind es Missverständnisse, die das Zusammenleben mit einem anderen Menschen kompliziert machen. Dabei kommt es zu Situationen, in denen man auf einem Standpunkt verharrt, genervt reagiert oder sich nicht verstanden fühlt. Das Risiko für derartige Missverständnisse steigt, wenn es nicht gelingt, die Erlebniswelt von Menschen mit Demenz zu verstehen. Oftmals ist es auch für nahestehende Personen kaum nachvollziehbar, warum ein Mensch ängstlich, wütend oder verstört reagiert, sich zurückzieht oder antriebsarm und starr wirkt.
Beispiel: „Ich hatte es dir doch aufgeschrieben!“
„Du hast mich einfach vergessen“, sagt Brittas Vater, als Britta nach Hause kommt. „Aber das stimmt doch gar nicht. Schau mal, ich hatte dir doch aufgeschrieben, wann ich wieder da bin“, erwidert Britta und deutet auf den Notizzettel, der mitten auf dem Tisch liegt. „Ach, das stimmt doch gar nicht.“ Brittas Vater schlägt mit der Faust vor sich auf den Tisch. Die Notiz nimmt er gar nicht wahr.
Beispiel-Lösung
Britta kann aus dem Gesamtbild als nahestehende Angehörige sicher am besten herausfinden, aus welchen Gründen es zu dieser Reaktion gekommen ist. Dazu kann sie vermuten, welche Gefühle ihren Vater gerade beschäftigen könnten. Auf den Karten sehen Sie die Annahmen von Britta, auf der Rückseite geben wir eine kurze Erklärung dazu.
Bitte klicken Sie auf die Karten, um mehr zu erfahren.
- Versuchen Sie, die Gefühle Ihres Gegenübers zu erspüren. Sie können darauf eingehen, indem Sie nachfragen oder das vermutete Gefühl in eine einfache Aussage bringen. Wie Sie dazu vorgehen können, zeigen wir Ihnen in den Folgekapiteln.