Ein älteres Paar betrachtet lächelnd ein Fotoalbum.

Gedächtnisstützen helfen

Menschen mit Demenz profitieren vor allem in der frühen Phase von Erinnerungsstützen. Diese helfen ihnen, sich im Alltag zurechtzufinden. Sie erleichtern etwa das Suchen nach vermeintlich verloren gegangenen Dingen. Auch das Miteinander entspannt sich, wenn es seltener zu immer gleichen Fragen kommt.

Dem Gedächtnis Brücken bauen

Ein fester Ort für bestimmte Gegenstände vereinfacht das Wiederfinden. Ein Hausschlüssel kann etwa direkt neben der Tür an einem Schlüsselbrett hängen. Geldbörse und Brille können einen festen Platz auf einem Tisch erhalten. Sie können zusätzlich ein Foto des Gegenstandes am üblichen Ablageort aufhängen.

Für die Orientierung in den eigenen Räumen sind Beschriftungen und Bilder an den Zimmertüren hilfreich. So können Sie beispielweise die Tür zum Bad mit dem Bild einer Toilette kennzeichnen. Ansonsten empfiehlt es sich, Räume offen zu lassen, da offene Türen den Blick in einen Raum ermöglichen und die Orientierung erleichtern.

Ein Erinnerungsalbum hilft, sich an Ereignisse oder an Menschen zu erinnern. Im Album können Sie gemeinsam Fotos einkleben, Bastelarbeiten einfügen und kurze Texte schreiben. Für die Erinnerung an bestimmte Personen sind Fotos aus früheren Zeiten geeignet. Auch eine Bilderwand ist für diese Erinnerungen eine gute Stütze. Dort können Sie gemeinsam Namen und andere Daten hinzufügen.

Ein größerer Kalender mit einer Wochenansicht unterstützt Sie bei der Planung eines Tages. Es kann ein tägliches Ritual sein, gemeinsam auf diesen Kalender zu schauen und die Aufgaben und Termine miteinander zu besprechen. Für ein einfaches Auffinden hängen Sie einen solchen Kalender an einen zentralen Ort. Schaffen Sie zudem Farbkontraste zwischen Wand und Kalender. Auch dies erleichtert das Wiederfinden.

Beschriftete und bebilderte Schränke und Gebrauchsgegenstände bieten eine hilfreiche Unterstützung. Dazu können Sie etwa den Schrankinhalt fotografieren und das Bild vorn an die Schranktür hängen. Solange die Lesefähigkeit besteht, sind auch Beschriftungen geeignet, die in Sichthöhe angebracht sind. Auch hier ist ein starker Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund hilfreich, wie schwarze Schrift auf weißem Papier.

Manchmal gehen Menschen mit Demenz auf die Suche nach einer Urkunde oder einem für sie wichtigen Dokument. Kopieren Sie diese Dokumente und legen Sie diese Kopien an einen Ort, an dem sie leicht gefunden werden, etwa auf ein Bord oder in einen bestimmten Schrank. Die Originale verwahren Sie separat, beispielsweise in einem verschließbaren Schrank.

Licht und Kontrast helfen der Orientierung

In einer Reihe grauer Stühle wird ein roter Sessel angestrahlt.

Starke Kontraste und eine gute Ausleuchtung helfen, sich zurechtzufinden. Farbkontraste, wie eine andersfarbige Gestaltung eines Türrahmens erleichtern das Erkennen eines Durchganges. Auch mit Licht lässt sich dieser Effekt erreichen. So können Sie die Haustür im „Schatten“ verschwinden lassen und stattdessen eine andere Tür ins Licht rücken. Dies lenkt die Aufmerksamkeit um und ein Verlassen der Wohnung wird möglichst vermieden.

Bitte klicken Sie auf die Karten, um sich die Beispiele anzuschauen.

Beleuchtung als Orientierungsmittel

Farbkontraste als Sichthilfe

Bilder als Gedächtnisstütze

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt Tipps zum Thema Gedächtnisstützen.

Tipp aus der Redaktion:

Kennen Sie schon das Barmer Kompaktseminar?
Ich pflege – auch mich